Viel Platz für Innovationen
Business Park Ehingen: Am Standort der ehemaligen Schlecker-Konzernzentrale bieten sich für Startups beste Bedingungen. Und nicht nur für diese.
Eindrucksvoll, „was aus der ehemaligen Schlecker-Konzernzentrale erwachsen ist“, sagt Ehingens Oberbürgermeister Alexander Baumann. Nach der Insolvenz der früheren Drogeriemarkt-Kette 2012 und dem dortigen jahrelangen Leerstand hat die Stadt als Mehrheitseigner mit Partnern 2014 die Business Park Gesellschaft gegründet und die Immobilie im Juni 2015 gekauft. „Das war ein Wagnis, das wir eingegangen sind“, meint Baumann. Doch die Stadt wollte den Erhalt der Gebäude sichern und dort mitgestalten. Fünf Jahre später steht eine Erfolgsgeschichte. Rund 90 Prozent der Flächen sind vermietet, einzig im Bereich der Konferenzen ist die Nachfrage seit Beginn der Pandemie nachvollziehbar zurück gegangen.
Büroraum für Gründer und gestandene Unternehmer
Interessenten können dort ein kleines individuelles Einzimmer-Büro mit 23 Quadratmetern – dennoch in repräsentativen Geschäftsräumen – genauso mieten wie einen ganzen Flügel mit 600 Quadratmetern. Die dort vorhandene ausgezeichnete Glasfaseranbindung sorgt für eine problemlose Verbindung ins weltweite Datennetz. Es gibt Co-Working Spaces, wo man sich kurzzeitig Büroraum mieten kann, tage-, wochen- oder monatsweise. Unternehmensgründer finden auf einer eigenen Etage bezugsfertige Büros, wo sie für eine Anlaufzeit keine oder nur eine geringe Miete bezahlen müssen. Der Oberbürgermeister: „Wir wollen, dass sich Startups hier wohlfühlen.“ Schließlich müssen es nicht immer die Metropolregionen Stuttgart oder München sein, auch dazwischen gibt es interessante Orte, ein Unternehmen aufzubauen, wo sie mit offenen Armen empfangen werden. Denn die Region von Ulm bis Biberach hat sich als Ziel gesetzt, sich mittelfristig unter den wettbewerbs- und innovationsfreudigsten Räumen Europas zu positionieren.
So gibt es auch ein Innovation-Lab, das Unternehmen, Organisationen und Fortbildungsgruppen beispielsweise für einen Kreativworkshop ein inspirierendes Arbeitsumfeld bieten will, mit flexibler Möblierung und verschiedenem Kreativmaterial, das dort zur Verfügung gestellt wird.
„Wir dürfen über Digitalisierung nicht nur reden“ – Alexander Baumann (Oberbürgermeister)
2019 hat sich die Stadt darum bemüht, Digitalisierungszentrum zu werden, von denen zehn in Baden-Württemberg gefördert werden. Eines davon ist die Digitalisierungsregion Ulm/ Alb-Donau/Biberach mit der Zentrale in Ulm und einer Außenstelle in Ehingen, die ebenfalls im Business Park zu finden ist. „Wir dürfen über Digitalisierung nicht nur reden, sondern müssen auch schauen, dass die für kleine Handwerksbetriebe gelingt“, erläutert Baumann, dass das Digitalisierungszentrum Partner vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen sein will bei der Erstellung von individuellen Konzepten und bei allen Fragen auf dem Weg zur digitalen Transformation.
von Werner Gallbronner
aus der SWP – unternehmen [!] – Ausgabe vom Mai 2021 (Seite 68)